Patricia Kitcher, Ph.D.
Professor of Philosophy, Mark van Doren Professor of Humanities
Columbia University, New York
Born in 1948 in New Haven, Conn., USA
Studied Philosophy at Wellesley College, Mass. and at Princeton University
Project
Kant's Moral Subject
I hope to illuminate Kant's moral theory from two perspectives - that of moral psychology and that of the ideal moral world. Although commentators note the connection between the ideal moral world and the 'realm of ends' formulation of the categorical imperative, many tie the latter to Rawls's idea of choosing moral precepts from behind the veil of ignorance. By contrast, I believe that the notion of the ideal moral world undermines the classic Rawlsian thesis that, for Kant, the right is prior to the good. In my view, Kant holds that the right is right, because it leads to an ideal moral world, and that the ideal world is good, because within it all actions are right and autonomous. I also wish to focus on the ideal moral world to ask a question of considerable interest to contemporary philosophy. Is acting as if one lived in an ideal Kantian world, while knowing that one does not, morally better than actualism, deciding what to do on the basis of well-founded views about what others will do?Building on the work of Henrich and Willaschek on the 'fact of reason', I will offer an account of Kant's argument that pure reason can be practical. While disagreeing with Allison that reason is 'absolutely spontaneous' in the theoretical sphere, I believe that a close study of the layers of consciousness that Kant took to be involved in judgments can clarify - by both similarity and contrast - the complex phenomenology of an agent's awareness of the moral law.
Recommended Reading
Kitcher, Patricia. "Kant's Argument for the Categorical Imperative." Noûs XXXVIII (December, 2004): 555-584.
Kitcher, Patricia. "What is a Maxim?" Philosophical Topics 31, 1 & 2 (Spring and Fall 2003). (Appeared April 2005.)
Kitcher, Patricia. "Kant's Philosophy of the Cognitive Mind." The Cambridge Companion to Kant and Modern Philosophy, edited by Paul Guyer, 169-202. Cambridge, Mass.: Cambridge University Press, 2006.
Colloquium, 04.12.2007
Unity and Self-Consciousness in Kant's Thinking Subject
Kant ist dafür bekannt, die epistemologische Wende in der Philosophie vollzogen zu haben, also die Erkenntnistheorie ins Zentrum der Philosophie gerückt zu haben. Eines der Anliegen der Kritik der reinen Vernunft besteht darin, vermeintlich metaphysische Thesen als epistemologische erkennbar zu machen. Sehr berühmt ist seine Argumentation, die These des Determinismus gestatte keinen Einblick in die Beschaffenheit der Wirklichkeit, sondern sei eine implizite Annahme, von der die Erkennenden ausgehen müssen, wenn sie überhaupt irgendein Wissen über die Welt gewinnen wollen. Er hat sich explizit zum wahren Ursprung metaphysischer Prinzipien geäußert:
"Die Metaphysik ist nichts anderes als eine Philosophie über die ersten Gründe unseres Erkenntnisses (...)." [AA 2:283]
Grob gesprochen waren Kants Vorgänger der Meinung, sie könnten metaphysische Wahrheiten aufdecken, indem sie die notwendigen Bedingungen für menschliches Wissen betrachteten; dagegen war Kant der Auffassung, dass sich mit dieser Methode nichts anderes als die notwendigen Bedingungen für Wissen zeigen ließe.
Der Fall des denkenden Subjekts ist jedoch auf interessante Weise anders. Wenn Kants Vorgänger entdeckt hatten, was die Erkennenden annehmen oder voraussetzen müssen, um Erkenntnis haben zu können, dann hatten sie immerhin etwas in Bezug auf eben jenes Subjekt entdeckt. Die Frage ist: hatten sie lediglich etwas entdeckt, das die Subjekte der Erkenntnis glauben müssen, oder hatten sie auch entdeckt, was oder wie die Subjekte der Erkenntnis sind? Descartes dachte, dass er, indem er nur über das Denken nachdachte, zeigen könne, das Subjekt des Denkens sei eine einfache (und unsterbliche) Substanz; Leibniz dachte, er könne zeigen, dass denkende Subjekte etwas immaterielles seien. Kants Urteil über diese Versuche war gemischt. Er war der Meinung, dass seine Vorgänger ihre Erkenntnisse über die Eigenschaften von Denkenden, die sie durch die Betrachtung der notwendigen Bedingungen für Denken oder Wissen gewannen, entschieden überschätzten. Andererseits war Kant aus sehr nicht-kartesischen Gründen von der Richtigkeit von Descartes' Gedanken überzeugt, dass es das Denken selbst sei, das die Kontinuität (oder die Einheit über die Zeit hinweg) der Subjekte der Erkenntnis schaffe. Auch bestätigte er Leibniz auf eine ganz eigene Weise. Er legte dar, dass eine gründliche Analyse von Wissen die Notwendigkeit einer Art des Bewusstseins zeigen würde, die nicht in einem mechanistischen Sinn verstanden werden könne.
Mein Interesse an diesen Aspekten von Kants Werk ist nicht nur historisch, sondern auch systematisch. Die Kognitionswissenschaftler kämpfen bis heute mit Fragen nach der Einheit des Geistes und nach dem Bewusstsein. Kants Bemühungen, die notwendigen Bedingungen für rationales Denken zu verstehen, können vielleicht dazu beitragen, diese nebulösen, aber anscheinend wichtigen Themen genauer zu verstehen.
Publications from the Fellows' Library
Kitcher, Patricia (Oxford, 2011)
Kitcher, Patricia (Hoboken, NJ, 2004)
Kant's argument for the categorical imperative
Kitcher, Patricia (Cambridge, Mass. [u.a.], 1995)
Freud's dream : a complete interdisciplinary science of mind A Bradford book