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Das Buch erschließt diese Sichtweisen anhand von Selbstzeugnissen wie Tagebüchern, Chroniken und Briefen, aber auch von Bittschriften oder Verhörprotokollen. Selbstzeugnisse erlauben es, Lebenswelten und Alltag dicht zu beschreiben und damit lebendig und anschaulich werden zu lassen. Da sie aber nur in überschaubarer Zahl vorliegen, eröffnen und begrenzen die Selbstzeugnisse mögliche Perspektiven gleichermaßen. Sie setzen durch das, was ihre Ver-fasserinnen und Verfasser bewegte und beschäftigte, selbst die Themenschwerpunkte.
Das Buch bietet keine Gesamtdarstellung der Dekade, eröffnet dafür aber aufschlussreiche und zugleich paradigmatische Perspektiven. Fürstendiener, Äbte, Nonnen, Pfarrer und Bürgermeister kommen ebenso zu Wort wie Bauern, Handwerker, Juden und städtische Unterschichten. Sie berichten über Alltag und Mentalitäten, Ängste, Sorgen und Hoffnungen, über Politik, Recht und Kriminalität, Kunst, Gelehrsamkeit, Dichtung und Musik. So werden die Selbstzeugnisse zu Zeitzeugnissen. Es handelt sich dabei zwar stets um deutsche oder deutschsprachige Perspektiven, dabei aber auch um solche, die über Deutschland hinausreichen und europäische oder sogar globale Verbindungen sichtbar machen.
Lektüreempfehlung
Krischer, André. Die Macht des Verfahrens: Englische Hochverratsprozesse 1554–1848. Münster: Aschendorff, 2017.
—, Hg. Verräter: Geschichte eines Deutungsmusters. Köln: Böhlau, 2019.
Krischer, André und Barbara Stollberg-Rilinger, Hg. Tyrannen: Eine Geschichte von Caligula bis Putin. München: C.H.Beck, 2022.
© privat
2023/2024
André Krischer, Dr. phil.
Professor für Geschichte
University of Freiburg
von Oktober 2023 bis März 2024
Geboren 1974 in Brilon, Deutschland
Studium der Geschichte, Philosophie, Anglistik und Geographie in Köln, Bonn und Münster
Project
Nach dem Krieg. Deutschland in der Welt der 1650er-Jahre
Das Buch erzählt die Geschichte der ersten deutschen Nachkriegszeit und füllt damit zugleich eine historiografische Leerstelle: Die Dekade nach dem Westfälischen Frieden von 1648 und vor dem 1661 beginnenden Zeitalter Ludwigs XIV. wurde bislang kaum eigens untersucht und dargestellt. Sie war eine Zeit des Übergangs, aber mit eigenem Profil: eine Zeit, die noch weitreichend von den verheerenden und deprimierenden Folgen des Dreißigjährigen Kriegs geprägt wurde, aber die von den Zeitgenossen auch als Zeit der Möglichkeiten und der politischen Experimente gesehen wurde.Das Buch erschließt diese Sichtweisen anhand von Selbstzeugnissen wie Tagebüchern, Chroniken und Briefen, aber auch von Bittschriften oder Verhörprotokollen. Selbstzeugnisse erlauben es, Lebenswelten und Alltag dicht zu beschreiben und damit lebendig und anschaulich werden zu lassen. Da sie aber nur in überschaubarer Zahl vorliegen, eröffnen und begrenzen die Selbstzeugnisse mögliche Perspektiven gleichermaßen. Sie setzen durch das, was ihre Ver-fasserinnen und Verfasser bewegte und beschäftigte, selbst die Themenschwerpunkte.
Das Buch bietet keine Gesamtdarstellung der Dekade, eröffnet dafür aber aufschlussreiche und zugleich paradigmatische Perspektiven. Fürstendiener, Äbte, Nonnen, Pfarrer und Bürgermeister kommen ebenso zu Wort wie Bauern, Handwerker, Juden und städtische Unterschichten. Sie berichten über Alltag und Mentalitäten, Ängste, Sorgen und Hoffnungen, über Politik, Recht und Kriminalität, Kunst, Gelehrsamkeit, Dichtung und Musik. So werden die Selbstzeugnisse zu Zeitzeugnissen. Es handelt sich dabei zwar stets um deutsche oder deutschsprachige Perspektiven, dabei aber auch um solche, die über Deutschland hinausreichen und europäische oder sogar globale Verbindungen sichtbar machen.
Lektüreempfehlung
Krischer, André. Die Macht des Verfahrens: Englische Hochverratsprozesse 1554–1848. Münster: Aschendorff, 2017.
—, Hg. Verräter: Geschichte eines Deutungsmusters. Köln: Böhlau, 2019.
Krischer, André und Barbara Stollberg-Rilinger, Hg. Tyrannen: Eine Geschichte von Caligula bis Putin. München: C.H.Beck, 2022.
Publications from the Fellows' Library
Krischer, André (München, 2022)
Tyrannen : eine Geschichte von Caligula bis Putin