Susan James
Professorin der Philosophie
Birkbeck College, University of London
Born in 1951 in London
Studied Philosophy at the University of Cambridge
Arbeitsvorhaben
Hochschätzung und Verachtung. Die Ökonomien der Leidenschaften in der Philosophie der Aufklärung
Theorists of the passions in the seventeenth and early eighteenth centuries frequently assume that humans are naturally prone to feelings of esteem and contempt, which shape many of their social relationships. Furthermore, these psychological dispositions are widely appealed to in order to explain and legitimise hierarchical polities. By the end of the eighteenth century, however, it is commonly assumed that people are capable of living in comparatively egalitarian societies. I aim to examine the changes in moral psychology, and in the connections between psychology and political philosophy, that accompany this shift. In particular, I shall try to see what emotional dispositions are assumed by egalitarian authors, and what becomes of esteem and contempt. I hope that, during my time at the Wissenschaftskolleg, I shall produce the draft of a book on this theme.Recommended Reading
James, Susan. The Content of Social Explanation. Cambridge: Cambridge University Press, 1984.
-. Passion and Action: The Emotions in Seventeenth-Century Philosophy. Oxford: Oxford University Press, 1997.
-. "The Passions in Metaphysics and the Philosophy of Action" and "Reason, Passion and the Good Life." In The Cambridge History of Seventeenth-Century Philosophy, edited by Daniel Garber and Michael Ayers. Cambridge: Cambridge University Press, 1998.
Kolloquium, 16.03.2004
Was ist am Aberglauben so verkehrt? Spinoza zu Angst und Frömmigkeit
Ich habe vor kurzem mit einem neuen Forschungsprojekt begonnen, das sich um die Beziehung von Politik und Gefühl dreht. Diesem Thema habe ich mich auf zwei miteinander verbundenen Wegen genähert. Einerseits habe ich angefangen, die Konzeptionen des politischen Subjekts in einigen zeitgenössischen politischen Theorien zu untersuchen, um herauszufinden, welche Rolle die emotionalen Fähigkeiten des Subjekts in diesen Theorien spielen. Diese Untersuchung hat mich zur Auffassung geleitet, dass diese Fähigkeiten oft eine unangemessene Vernachlässigung erfahren. Wenn wir ein detaillierteres Bild des politischen Handelns entwerfen wollen, sollten wir ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken. Ein Aspekt meines Projekts ist das Nachdenken darüber, wie dies geschehen könnte. Andererseits habe ich mich der Geschichte der frühneuzeitlichen Philosophie in der Hoffnung zugewandt, dass sie mir einige nützliche Wege und Vorschläge dazu weist. Dies ist teilweise der Grund, warum ich das Jahr damit verbringe, ein Buch über Spinozas politische Philosophie zu schreiben, und dies ist das Thema, das ich in meinem Vortrag aufgreifen will.
Spinoza, der 1632 in Amsterdam geboren wurde und 1677 in Den Haag starb, verfasste zwei politische Werke, den Tractatus Theologico-Politicus (Erstveröffentlichung 1670) und den Tractatus Politicus. Der erstere von beiden, auf den ich mich in meinem Vortrag konzentrieren möchte, ist äußerst schwierig und umstritten, aber er ist aus verschiedenen Gründen ungewöhnlich interessant. Er enthält eine provokante Interpretation dessen, was ein Recht ist, er untersucht die Rolle von Ideologien bei der Schaffung und Aufrechterhaltung sozialen Zusammenhalts, er befürwortet eine Form von religiösem und kulturellem Pluralismus, er verteidigt das, was Spinoza die 'Freiheit zu philosophieren' nennt, und der Text rief einen Sturm der Kritik hervor, als er erschien.
Man hat oft zu erklären versucht, was eigentlich genau in diesem komplexen Werk geschieht. Eine der langlebigsten Interpretationstraditionen versteht Spinoza als Propheten der Aufklärung. Diese Lesart liefert teilweise den Kontext für mein Buch, in dem ich darlege, dass man die Grenzen einer solchen Darstellung erfassen kann, wenn man sich darauf konzentriert, was Spinoza über den Aberglauben zu sagen hat. Er wiederholt nicht einfach die Ablehnung des Aberglaubens - ein Lieblingsthema der Aufklärungsphilosophie -, sondern behandelt den Aberglauben mit bemerkenswerter Ambivalenz. Das Werk eröffnet eine ganze Reihe von Fragen und macht Vorschläge, die nicht nur historisch neuartig, sondern bis heute für die politische Philosophie von Bedeutung sind.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
James, Susan (2015)
No evidence that polygynous marriage is a harmful cultural practice in northern Tanzania
James, Susan (2014)
James, Susan (Oxford [u.a.], 2012)
Spinoza on philosophy, religion, and politics : the theologico-political treatise
James, Susan (Cambridge [u.a.], 2003)
Political writings Description of a new world, called the blazing world
James, Susan (2003)
The Cambridge history ... ; 2. The Cambridge history of seventeenth-century philosophy ; 2.
James, Susan (2003)
The Cambridge history ... ; 1. The Cambridge history of seventeenth-century philosophy ; 1.
James, Susan (2003)
Reason, the passions, and the good life
James, Susan (2003)
The passions in metaphysics and the theory of action
James, Susan (2002)
James, Susan (Oxford [u.a.], 2002)
Visible women : essays on feminist legal theory and political philosophy