Eine Fellowship am Wissenschaftskolleg

Unverhoffte Begegnungen inspirieren zu neuen Ideen – dazu bietet das Wissenschaftskolleg seit vier Jahrzehnten im Berliner Grunewald einen Rahmen. Es ist ein Ort, an dem jedes Jahr rund 45 Fellows aus aller Welt gemeinsam leben und arbeiten; manche bringen auch ihre Familie mit. Die meisten von ihnen stammen aus den Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften; sie treffen hier aber auch auf Leute, die dem akademischen Betrieb eher fernstehen: Komponisten, Schriftsteller, Journalisten, Regisseure oder Diplomaten (beiderlei Geschlechts, versteht sich). Alle sind frei, bis zu zehn Monate lang ein Projekt ihrer Wahl zu verfolgen. Sie unterliegen keinem gemeinsamen Programm, denn geistige und künstlerische Kreativität verträgt sich nicht mit Steuerung von oben. Und sie müssen sich auch keiner nachträglichen Evaluation unterziehen, denn die Einladung setzt eine sorgfältige Prüfung immer schon voraus. Kurzum: Das Wissenschaftskolleg gewährt ein Maximum an intellektueller Freiheit, und die Fellows revanchieren sich, indem sie das jeweils Beste für sich daraus machen.

Barbara Stollberg-Rilinger, Dezember 2019

 

Die Institution

Die wissenschaftliche Leitung des Kollegs liegt in der Hand der Rektorin. Sie wird in ihrer Arbeit von den Permanent Fellows unterstützt. Die Leitung der Verwaltung und der Dienstleistungen obliegt der Sekretarin. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen sich, für alle Fellows optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Der kleine Campus des Wissenschaftskollegs liegt im Grunewald, im seen- und walddurchzogenen Westen Berlins, und besteht aus mehreren Gebäuden mit Veranstaltungsräumen, Wohnungen, Büros und Gästezimmern.

Das Wissenschaftskolleg wird von der Wissenschaftsstiftung Ernst Reuter getragen, die ihre Grundfinanzierung zu gleichen Teilen von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege des Landes Berlin und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung erhält und die darüber hinaus seit 1998 auch durch das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation institutionell gefördert wird.

 

Wissenschaftliches Leben

Die anregende Wirkung des alltäglichen Zusammenlebens der rund 45 Fellows unterschiedlicher Fachrichtungen und Nationen steht im Zentrum der Kollegs-Philosophie. Daher gibt es bestimmte Regeln: die Teilnahme am Kolloquium (Werkstattbericht) und an den gemeinsamen Mittagessen und die Residenzpflicht. Im Übrigen wird das wissenschaftliche Leben durch die Fellows selbst gestaltet. Das Kolleg bietet Räume wie auch Hilfe bei der Organisation von Seminaren, der Etablierung wissenschaftlicher Kontakte in Berlin und bei der Einladung von Gästen an. Die Partnerinnen und Partner der Fellows sind zu allen Veranstaltungen – auch zu den gemeinsamen Mahlzeiten – willkommen. Wenn sie wissenschaftlich arbeiten und dabei Unterstützung benötigen, können auch sie die Dienstleistungen des Wissenschaftskollegs in Anspruch nehmen.

 

Fellow werden

Das Wissenschaftskolleg ist darum bemüht, für jeden Jahrgang eine Fellowgruppe zusammenzustellen, die als Einheit größer ist als die Summe ihrer einzelnen Mitglieder. Dazu lädt es hervorragende Forscherinnen und Forscher aus allen Disziplinen und Regionen der Welt zu einem Forschungsjahr nach Berlin ein. Die Eingeladenen sollen idealerweise durch die Kontakte mit den anderen Fellows und deren Vorhaben zu neuen Ideen und Einsichten angeregt werden und unerwartete Entdeckungen machen. Dieses Ziel leitet die Auswahl.

Alle Bewerbungen werden auf der Grundlage der bisher erbrachten wissenschaftlichen Leistungen der Kandidatinnen und Kandidaten bewertet. Bei der Auswahl spielen darüber hinaus die Qualität der eingereichten Projektskizze sowie die Bereitschaft der Bewerberinnen und Bewerber zum multidisziplinären Austausch eine wichtige Rolle.


Wir würden uns freuen, wenn Sie sich bewerben würden!
Alle weiteren Informationen zum Bewerbungsverfahren finden Sie hier

wiko-berlin.de/fellow-werden


Informationen zum Leben und Arbeiten am Kolleg finden Sie unter wiko-berlin.de/fellow-werden/leben-und-arbeiten