Grußwort des Vorsitzenden
Wie alle Institutionen litt auch der Fellowclub des Wissenschaftskollegs unter den Umständen der Coronapandemie. Die Satzung sieht als Sinn des Clubs die Durchführung von Veranstaltungen vor, mit dem Ziel, die aktuellen und die früheren Fellows zusammenzubringen. Der Berliner Abend und die Mitgliederversammlung sind die äußeren Zeichen dafür, und sie sollen ja auch ein Anlass sein für frühere Fellows, wieder nach Berlin und ins Wissenschaftskolleg zu kommen. Es geht also darum, Verbindung und Nähe zu halten – nahezu eine Unmöglichkeit in Zeiten, in denen die Gebote der Stunde anhaltend ganz anders, nämlich Distanz und Abstand lauten. Dennoch sollten wir guter Hoffnung sein, in diesem Jahr, nach zweijähriger Pause, wieder ein Fellowtreffen und danach auch wieder einen Berliner Abend (der im Januar 2020 noch stattfand) durchführen zu können. Dass dieser Newsletter dem Thema „Pandemie“ gewidmet ist, ist zweifellos ebenfalls ein Gebot der Stunde – und sollte doch Ermutigung sein, die Zeit „danach“ in den Blick zu nehmen. Als Beethoven 1787 zum ersten Mal nach Wien aufbrach, wüteten dort die Pocken; als er sich 1792 dort endgültig niederließ, erlebte er bis 1800 in dichter Folge drei schwere Pockenepidemien (mit hoher Sterblichkeitsrate). Das war für ihn nur deswegen ungefährlich, weil er bereits in Bonn eine Pockeninfektion durchgemacht und überlebt hatte. Der Blick zurück hilft zuweilen, den Geschehnissen der eigenen Gegenwart einen Rahmen zu geben.
Nachdem wir 2020 auf eine Mitgliederversammlung verzichten mussten, konnten wir diese 2021 wenigstens virtuell durchführen. Die 2020 verschobenen Erneuerungs- und Neuwahlen des Vorstands, der für ein weiteres Jahr geschäftsführend im Amt blieb, konnten dann nachgeholt werden. Frank Rexroth hat nach zwei Amtszeiten den Vorstand verlassen. Auch an dieser Stelle sei ihm nochmals sehr herzlich für sein großes Engagement gedankt! Neu als stellvertretende Vorsitzende wurde Simone Reber gewählt. Simone Reber leitet die Forschungsgruppe „Quantitative Biology“ und ist Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Berliner Hochschule für Technik; 2014/2015 war sie Fellow des College for Life Sciences am Wissenschaftskolleg. Sie sei an dieser Stelle sehr herzlich begrüßt, in großer Vorfreude auf die gemeinsame Arbeit. Ich selbst bin wiedergewählt worden, durch den verschobenen Turnus jedoch nur für eine Amtszeit von zwei Jahren.
Eine weitere personelle Veränderung betrifft Vera Kempa. Sie musste aus gesundheitlichen Gründen ihr Engagement für den Fellowclub 2020 vorübergehend aufgeben. Zur großen Freude aller konnte sie nun ihre Tätigkeit im Wissenschaftskolleg wieder vollumfänglich aufnehmen. Sie hat sich dennoch entschlossen, die Geschäftsführung des Fellowclubs in andere Hände zu legen. Sabine Ubags, die Leiterin des Rektorats, führt die Geschäfte kommissarisch, in enger Zusammenarbeit mit Nina Kitsos, und hat sich jetzt dankenswerterweise bereit erklärt, die Aufgabe zur Gänze von Vera Kempa zu übernehmen. Die Zusammenarbeit mit ihr ist ebenfalls ganz wunderbar. Aber laut unserer Satzung muss die Geschäftsführerin von der Mitgliederversammlung bestellt werden, wir werden dies also im Juni auf die Tagesordnung setzen. Bis dahin führt sie die Geschäfte weiterhin kommissarisch.
An dieser Stelle möchte ich Vera Kempa, im Namen des Vorstands und des gesamten Fellowclubs, für ihren langjährigen Einsatz danken. Die Zusammenarbeit mit ihr war stets ein reines Vergnügen: genau, präzise, unaufgeregt; und sie war menschlich ebenso verbindlich wie bereichernd. Wir haben natürlich die Hoffnung, Vera Kempa bei den Anlässen des Clubs regelmäßig begrüßen zu dürfen.
Im Juni soll unser Jahrestreffen stattfinden. Zu Beginn des neuen Jahres wollen wir optimistisch sein, dass es ohne große Einschränkungen stattfinden kann. Und dann besteht die Möglichkeit, sich endlich „in Präsenz“, wie es neuerdings heißt, wiederzusehen.
Zu guter Letzt möchte ich Sie ermuntern, Ihren Mitgliedsbeitrag nicht zu vergessen. Ohne die regelmäßigen Beiträge von Ihnen allen können wir die interessanten Treffen im Sommer kaum bestreiten. Und mit dem von Sabine Ubags neu eingerichteten PayPal-Account für den jährlichen Beitrag und Spenden ist Ihre Unterstützung auch nur noch eine Frage weniger Klicks!
Laurenz Lütteken