Silvia Marton, Ph.D.
Universität Bukarest
Born in 1976 in Targu-Mures, Romania
Studied European Studies at the University of Amsterdam and
Political Science at the University of Bucharest
Fellowship
Andrew W. Mellon-Fellow
Arbeitsvorhaben
Die Liberalen, der Staat und die Nation: die parlamentarischen Debatten von 1866-1871 in Rumänien
The research attempts to analyze the constitution of a specific Romanian liberalism through the debates on the institutional building and consolidation of the Romanian nation-state during the parliamentary debates of 1866-71. The aim of the research is to identify major themes that preoccupied the representatives of the nation in order to highlight the solutions proposed by the liberals. The research aims at identifying a group of significant liberal representatives.The research will try to answer the following questions: What kind of practice and what kind of liberal discourse influenced the political organization of the nation-state through the parliamentary debates? What were the major issues that preoccupied the nation? How did the Romanian nation try to define its identity? The research examines the aspects that define and explain the nation in its practical (political, economical, social) preoccupations in the context of modernization, in order to underline the historical and conjectural production of the nation-state and of a kind of liberalism.
Recommended Reading
Marton, Silvia. "Citizenship and Nation State: Is Their Coexistence Necessary?" Studia Politica. Romanian Political Science Review 1, 4 (2001): 1077-1089.
<br>-. "De la stat la natiune. Natiunea in dezbaterile parlamentare: 1866-1867." ["From the State to the Nation. The Nation in the Parliamentary Debates: 1866(1867."]
Studia Politica. Romanian Political Science Review 2, 2 (2002): 377-416.
<br>-. "La rhétorique diplomatique roumaine: risques et avantages, 1999-2002." In Politique et société dans la Roumanie contemporaine, edited by Alexandra Ionescu and
Odette Tomescu-Hatto, 287-306. Paris: L'Harmattan, 2004 (Logiques politiques).
Kolloquium, 28.04.2005
How does one become a Rumanian? A User's Guide. Citizenship amd Representation in the Parliamentary Debates of the mid-19th century
In meiner Forschung analysiere ich die Diskussionen zu Aufbau und Einrichtung der Institutionen und zur Konsolidierung des rumänischen Nationalstaats, wie sie in den Parlamentsdebatten 1866-1871 festgehalten sind; dazu ziehe ich einige Schlüsselkonzepte der politischen Wissenschaften heran. Das übergeordnete Ziel ist das Aufspüren der größeren Themen, mit denen sich die Abgeordneten beschäftigt haben (dabei konzentriere ich mich insbesondere auf die Lösungsvorschläge der Liberalen). Überdies analysiere ich die wichtigsten Fragen und Argumente, die das Parlament konstituierten, und untersuche die Gesetze, die zur Staatsbildung führten. Das Ergebnis dieser Forschung sollte Auskunft darüber geben, ob es bei der Bildung des rumänischen Nationalstaats Besonderheiten gab, vorausgesetzt, dass eine Art "Standardisierung" im Aufbauprozess nationaler Identitäten auszumachen ist. Diese Frage ist umso bedeutsamer, als sich die rumänischen Parlamentarier damals auf eine Reihe unterschiedlicher politischer Modelle beriefen (wie "das zivilisierte Europa", "die britische repräsentative Regierung").
Indem ich die Parlamentsdebatten 1866-1867 über die Anträge einiger Ausländer auf Einbürgerung analysiere, möchte ich herausfinden, welche Antworten die Parlamentarier auf folgende Fragen gaben: Auf welcher Grundlage wurden Ausländer als rumänische Bürger aufgenommen? Wie definierten die Parlamentarier den Status des Ausländers? Welche Voraussetzungen musste ein Ausländer erfüllen, um Staatsbürger werden zu können?
Mein Argument ist, dass das Parlament durch seine Wahl niemandem die Staatsbürgerschaft verlieh, sondern nur die Bedingungen festlegte, unter denen jemand Rumäne werden konnte. Mit anderen Worten war es für die rumänischen Gesetzgeber von äußerster Wichtigkeit, die Eigenschaft anzuerkennen, Rumäne und also Teil eines ethnischen Körpers zu sein, und die Staatsbürgerschaft nicht als gesetzliche Mitgliedschaft zu definieren. Die Argumente der rumänischen Parlamentarier gestatten uns, eine Art "Handbuch des guten Rumänen" zu formulieren. "Rumäne zu sein", war eher eine ethnische Dazugehörigkeit, etwas "Gegebenes" und keine Staatsbürgerschaft oder staatsbürgerliche Loyalität, die durch politische und bürgerliche Rechte bestimmt war. Es scheint, dass die Staatsbürgerschaft von dem ursprünglichen Charakter ethnischer Loyalität zermalmt und unter dem Gewicht des Staates als Ausdruck und Garant der rumänischen Nation erdrückt wurde.
Indem ich mich mit Parlamentsdebatten über die Einbürgerung befasse, möchte ich erstens einige etwas nuanciertere Schlussfolgerungen über den Charakter der Staatsbürgerschaft in Rumänien und Osteuropa in der Mitte des 19. Jahrhunderts ziehen, über den in letzter Zeit viel diskutiert wurden ist. Und zweitens hoffe ich, dass uns eine solche Analyse zu einem besseren Verständnis vom Wesen der politischen Repräsentation in demselben Zeitraum verhilft.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Marton, Silvia (Bucureşti, 2016)
Republica de la Ploieşti : şi inceputurile parlamentarismului in România Societate & Civilizatie
Marton, Silvia (Ias̨i, 2013)
Penser le XIXe siècle : nouveaux chantiers de recherche Historica
Marton, Silvia (Bucarest, 2011)
L'Etat en France et en Roumanie aux XIXe et XXe siècles : actes du colloque organisé au New Europe College, Institut d'études avancées les 26 - 27 février 2010 CRIS
Marton, Silvia (Iasi, 2009)
La construction politique de la nation : la nation dans les débatd du Parlement de la Roumanie (1866 - 1871) Stünte politice
Marton, Silvia (2004)
Marton, Silvia (2002)
De la stat la naţiune : 1866-1867
Marton, Silvia (2001)
Citizenship and nation state : is their coexistence necessary?
Marton, Silvia (2001)