Jamie Monson, Ph.D.
Professorin der Geschichte
Carleton College, Northfield
Born in 1956 in California
Studied History at Stanford University and
at the University of California at Los Angeles
Schwerpunkt
Epidemiologie der Infektionskrankheiten
Arbeitsvorhaben
Mobilität, Marginalität und HIV/AIDS in Ostafrika: Rekonstruktion des historischen und demographischen Kontexts von Krankheitsübertragungen
This project will develop an interactive, interdisciplinary methodology for understanding the historical demographic context of disease transmission in southern Tanzania. It will bring together qualitative and quantitative data from the humanities, from the social sciences, and from biomedical research in order to understand the relationship between rural mobility and the incidence of HIV/AIDS. The project will use life-history narratives together with demographic statistics and GIS imagery to reconstruct the historical demographic context within which disease transmission takes place.Recommended Reading
Monson, Jamie. "Relocating Maji Maji: The Politics of Alliance and Authority in the Southern Highlands of Tanzania, 1870(1918." Journal of African History 39 (1998): 95-120.
-. "Memory, Migration and the Authority of History in Southern Tanzania, 1860(1960." Journal of African History 41 (2000): 347-372.
-. "Maisha: Life History and the History of Livelihood Along the TAZARA Railway in Tanzania." In Sources and Methods in African History: Spoken, Written,
Unearthed, edited by Toyin Falola and Christian Jennings, 312(331. Rochester, NY: University of Rochester Press, 2003.
Kolloquium, 22.03.2005
Truth and the F-Word, or: Knowledge versus Ideology? On Epistemological Uses of Feminism in the Social and Natural Sciences
Die TAZARA-Bahn (Tanzania Zambia Railway) war das Vorzeigeprojekt chinesischer Entwicklungshilfe in Afrika. Sie wurde in den Jahren 1969 - 1975 gebaut, um den Kupfergürtel Sambias mit dem Indischen Ozean zu verbinden. In Ostafrika wurde sie als Great Freedom Railway (Große Freiheitsbahn) angekündigt, weil sie die Ökonomien Zentralafrikas aus ihrer Abhängigkeit von den südafrikanischen Bahnstrecken befreite. Während der Bauzeit der Strecke arbeiteten sich etwa 20.000 chinesische Arbeiter Seite an Seite mit ihren afrikanischen Kollegen durch eines der schwierigsten Gelände in Ostafrika.
Damals wurde die Bahn von Kritikern unter Beschuss genommen, die in ihr nur ein ideologisches Projekt des Kalten Krieges und weniger einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung dieser Region sahen. Im Anschluss an die Befreiung Simbabwes und Südafrikas von der Herrschaft der weißen Siedler, so die Prophezeiung der Verkehrsökonomen, stände die TAZARA-Bahn vor dem wirtschaftlichen Aus.
Die Kleinstädte und regionalen Zentren entlang der Strecke erzählen allerdings eine andere Geschichte von ihrer Entwicklung. Hier wurde die TAZARA-Bahn als wichtige Ressource zur Unterstützung einer aufblühenden Kleinwirtschaft genutzt und damit die Möglichkeit geschaffen, dass sowohl Einzelne als auch kleine Gemeinden ihren Lebensunterhalt an mehreren Orten verdienen können. Die Bahn verbindet verschiedene Arten von Märkten, verschiedene agro-ökologische und kulturelle Zonen. In einer ländlichen Ökonomie, die sich ständig verändert, gestattet sie den ländlichen Produzenten, von einem Ort zum anderen zu ziehen und sich von einer Ressource oder Tätigkeit zur nächsten zu bewegen.
Diese verstärkte Mobilität hat im Laufe der Zeit zu einer signifikanten Veränderung der Landschaft geführt und damit auch zu Konflikten über die Nutzung der Ressourcen. Mit neuen Möglichkeiten der Ressourcennutzung und neuen Anknüpfungspunkten an die Marktwirtschaften im Gepäck wandert eine wachsende Zahl von Immigranten in das Einzugsgebiet der Bahn ein. Die daraus resultierenden Konflikte werden als ethnische Konflikte, als Generationskonflikte und Konflikte der sozioökonomischen Differenzierung ausgedrückt und verhandelt.