2020/2021

Katya Assaf-Zakharov, Dr. iur., LL.M. (The Hebrew University of Jerusalem)

The Hebrew University of Jerusalem

Born in 1976 in Moscow
Studied Law at the Hebrew University of Jerusalem and the Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU Munich)

Arbeitsvorhaben

Graffiti - A Hard Case That Makes Bad Law

This project focuses on graffiti - paintings made on publicly visible surfaces, typically without permission of the property owners. The painting of graffiti is a criminal offense and a phenomenon that many cities fiercely fight. At the same time, such paintings are often recognized as art and perceived as important sites of interest. This project will assume that graffiti is a meaningful form of artistic expression that should be given proper public space. The aim of this project is to suggest a legal model that would adequately serve this goal.
The project will gather empirical data on the various motivations of graffiti artists, the social norms in this field, and the dynamics of its development. It will critically examine the existing legal regulations concerning graffiti in the light of this empirical data. Philosophical and legal theories about common spaces for free expression - such as Habermas's concept of an "ideal speech situation" - will serve as a basis for an alternative legal framework for graffiti. Combining empirical and theoretical insights, this framework will secure common spaces for free artistic expression, for creativity without prospect of gain, art for the sake of art.

Recommended Reading

Assaf Zakharov, Katya, and Tim Schnetgoeke. "Reading the Illegible: Can Law Unterstand Graffiti?" Connecticut Law Review 53 (forthcoming). https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3576465.
Assaf, Katya. "Capitalism vs. Freedom." New York University Review of Law & Social Change 38, 2 (2014): 201-268.
-. "Magical Thinking in Trademark Law." Law & Social Inquiry 37, 3 (2012): 595-626.

Kolloquium, 20.04.2021

(In)offizielle Stadtbilder: Der Kampf um urbane Narrative

Die visuelle Gestaltung von öffentlichen Stadträumen ("Stadtbilder") hat eine wichtige Auswirkung auf das Stadtleben - sie kann interpersonelle Kommunikation in bestimmte Richtungen lenken, während sie andere Richtungen ausschließt; sie kann Vorstellungen dessen, was sozial akzeptabel oder wichtig ist, auf eine wirksame Weise kommunizieren. Obwohl Stadträume für jeden zugänglich sind, werden sie von einer sehr eingegrenzten sozialen Gruppe gestaltet, die hauptsächlich aus Immobilienbesitzerinnen, Politikern und Wirtschaftsunternehmen besteht.

In unserem Vortrag möchten wir uns auf Narrative konzentrieren, die in das Stadtbild eingebettet sind. Wir analysieren Rechtsstreitigkeiten um Ausdruckformen, die ihren Weg in die gemeinsame visuelle Umwelt suchen, und um Ausdrucksformen, deren Anwesenheit in den Stadträumen umstritten ist und zeichnen auf diese Weise die Dynamik der Kämpfe um urbane Narrative nach.

Wir ergänzen die Diskussion gesetzlicher Regelungen mit Fotografien. Dabei illustrieren die Fotografien den Text nicht nur, sondern ergänzen die Diskussion mit ihren eigenen Geschichten und bieten dem Leser einen visuellen Rundgang durch die Narrative öffentlicher Stadträume.

Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass einige Narrative - etwa Konsumkultur und Patriotismus - in den Kämpfen um die Stadtbilder immer gewinnen, während andere - etwa soziale und politische Kritik - immer verlieren. Diese Situation ist nicht zu rechtfertigen. Stadtbilder sind wichtige Kommunikationsmedien, die man zur Entwicklung eines sinnvollen demokratischen Diskurses nutzen sollte und nicht zur Untermauerung weitverbreiteter Ansichten. Wir schlagen vor, die Grenzen der Eigentumsrechte dergestalt neu zu definieren, dass Immobilienbesitz vom Recht, gemeinsame öffentliche Räume zu gestalten, abgekoppelt wird. Sichtbare urbane Oberflächen werden dann als Medium des freien Ausdrucks genutzt und schaffen Stadtbilder als sich ständig weiterentwickelnde Collagen der Äußerungen von Bewohnern.

Publikationen aus der Fellowbibliothek

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