2023/2024

Martin Schüttler

Professor für Komposition

Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Geboren 1974 in Kassel, Deutschland
Studium der Instrumentalen Komposition, Elektronischen Komposition, Musiktheorie und Klavier an der Folkwang Universität der Künste

Arbeitsvorhaben

Komposition musiktheatraler, instrumentaler & intermedialer Werke

Im Zentrum meiner Arbeit am Wissenschaftskolleg steht die Komposition eines Musiktheaters, welches die Tradition der europäischen Oper mit einer dystopischen Fortschrittserzählung und künstlichen (Sing-)Stimmen verbindet. Parallel dazu schreibe ich an weiteren Kompositionen, darunter ein neues Werk für großes Ensemble und ein Solostück für Violine mit Kammerelektronik.

Lektüre- und Hörempfehlungen

Schüttler, Martin. Pelze & Restposten. MusikFabrik, Donatienne Michel-Dansac, James Wood, Eva Zöllner, Daniel Gloger, Sebastian Berweck, Suono Mobile, Christof M. Löser. Wergo WER 65752, 2009, CD.
—. „Diesseitigkeit.“ In Darmstädter Beiträge zur Neuen Musik 21, herausgegeben von Michael Rebhahn und Thomas Schäfer, 14–26. Mainz: Schott, 2012.
—. „‘My Mother was a Piano Teacher […]’: Eine Rekonstruktion im Selbstgespräch.“ In Musik und Subjektivität, herausgegeben von Daniel Martin Feige und Gesa zur Nieden, 282–290. Bielefeld: transcript, 2022.

Kolloquium, 10.10.2023

Über Heterosonie

Die technischen Möglichkeiten der Studioproduktion haben in den vergangenen sechzig Jahren nicht nur ein verändertes Hören von Musik provoziert, sondern auch gigantische Referenzsysteme „sonischer“ Zeichen hervorgebracht. Die insbesondere in den unzähligen Genres populärer Musik entstandene sonische Vielheit spielt in meinen Kompositionen eine zunehmend wichtige Rolle. Weniger in Form von Einzelreferenzen oder als redundante Kopien popmusikalischer Vorbilder, sondern in einer Akkumulation möglichst vieler, sonisch diverser Partikel. Ich nenne diese Kompositionstechnik „Heterosonie“.

Mein am Wissenschaftskolleg entstehendes Musiktheater knüpft hier an und entwickelt diese Technik weiter. Im Kolloquium präsentiere ich daher vokale und instrumentale Aspekte meiner bisherigen Arbeiten, die mit den Europäischen Traditionen des Musiktheaters heterosonisch in Verbindung treten können und die mir geeignet erscheinen, eine historische Folie zu erweitern und zu unterlaufen.