Das ökonomische Menschenbild
07.–08. Mai 2014
Das ökonomische Menschenbild, der ‚Homo Oeconomicus‘, ist einerseits seit dem grundlegenden Werk von Adam Smith ein viel verwendetes Analyseinstrument der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, es steht andererseits seit längerem auch – und in jüngster Zeit verstärkt – unter Kritik.
In dieser Situation käme es zunächst darauf an aufzuzeigen, wer dieser merkwürdige Mensch eigentlich ist, d.h. welches die zentralen Grundannahmen sind, insbesondere die Annahme des methodologischen Individualismus und das schwache Rationalitätsprinzip, und welches zusätzliche Annahmen sind, wie z.B. die Eigennutzannahme. Dadurch erst ergibt sich die Möglichkeit, die Kritik auf jene Annahmen zu fokussieren, die – zumindest unter bestimmten Umständen – tatsächlich problematisch sind. Dabei geht es um zwei zentrale Fragestellungen:
- Was leistet dieser Ansatz für die Erklärung der Welt (positive Analyse)?
- Was ergibt sich daraus für normative Fragestellungen?
Außerdem wird es dadurch möglich, die Kritik am Konzept des ökonomischen Verhaltensmodells von einer allgemeinen Kapitalismuskritik zu trennen. Beides ist zulässig und – zumindest innerhalb bestimmter Grenzen – auch berechtigt, aber man sollte beides nicht vermischen.
Diese Fragen sollen im Austausch mit anderen Sozialwissenschaften im Rahmen eines Workshops diskutiert werden, der eine gemeinsame Veranstaltung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Halle, und dem Wissenschaftskolleg zu Berlin ist.
Convener
Kontakt
Teilnehmer
Christine
Benesch
Universität St. Gallen
Andreas
Diekmann
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Hartmut
Esser
Universität Mannheim
Kai
Maaz
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Berlin
Daniel
Markovits
Fellow
2013/2014
Yale Law School
Jörg
Rieskamp
Universität Basel
Stefan
Voigt
Universität Hamburg
Franziska
Weber
Universität Hamburg
Reinhard
Zintl
Universität Bamberg