Ausgabe 11 / Januar 2016
Zum Auftakt
von Katharina Wiedemann
Köpfe und Ideen offeriert einen Blick von außen ins Wissenschaftskolleg. Anhand einer kleinen Auswahl von Fellows und ihren Forschungsvorhaben bietet es einen Eindruck des Geschehens, der Entwicklungen und Konstellationen eines akademischen Jahres. Dafür lassen wir uns Zeit, die einzelnen Fellows so gut kennen zu lernen, dass sich eine glückliche Zusammenarbeit mit einem Autor, einer Autorin herbeiführen lässt, der oder die einzelne Köpfe und deren Ideen für uns porträtiert
Heft Nr. 12 besteht wie üblich aus einer kleinen Serie von Momentaufnahmen aus dem laufenden Jahr. Auch die diesjährige Auswahl an Fellows und ihren Forschungsvorhaben zeigt die große Vielfalt der mitgebrachten Themen: Sie finden einen Text über den Vergleich von Beratungskulturen an internationalen Höchstgerichten; einen zu den Ursprüngen von Sprache im Gehirn, im sozialen und im kulturellen Umfeld; es wird überlegt, wie sich die Bedeutung von Arbeit für den Einzelnen im Laufe der Geschichte in unterschiedlichen Gesellschaften gewandelt hat; welche Schmerzen Tiere empfinden mögen und wie man solche messen kann; oder aber wie islamische Gesellschaften, insbesondere deren geistliche Autoritäten, auf die Einführung westlicher Waren reagierten.
Die Bilderstrecke erweist der unmittelbaren Umgebung Reverenz, in die die Fellows während ihres Jahres am Wissenschaftskolleg versetzt werden: dem Grunewald.
Manche der Einjahrs-Gäste erliegen dem Charme der vielen kleinen Seen, der baumgrünen Straßen und Joggingpfade oder der erstaunlichen Ruhe unweit der Stadtmitte. Andere erwärmen sich nur mäßig für den eklektischen Mix aus alten und neuen pompösen Villen, vermissen die interessanten Restaurants, Cafés, Bars oder Galerien, die für die neueste Berlinbegeisterung wesentlich sind, oder schütteln den Kopf über die vielen Hundebesitzer, die den Kinderwagen zahlenmäßig weit überlegen sind. Wieder andere kennen Details der dunklen Geschichte, die viele der alten Häuser umgibt und an die „Gleis 17“ des S-Bahnhofs Grunewald erinnert.
All diese Eindrücke können nicht verdecken, dass auch Grunewald viel von dem Übergangscharakter besitzt, der das gegenwärtige Berlin so stark prägt. Ein wenig davon können Ihnen vielleicht die Bilder des vorliegenden Heftes vermitteln.