Quentin Skinner, Ph.D.
Professor der Geschichte
Universität Cambridge
Born in 1940 in Oldham, Lancashire, Great Britain
Studied History at the University of Cambridge
Arbeitsvorhaben
Eine Genealogie der Freiheit
The book I am writing is concerned with the rise and fall of a way of thinking about the concept of political liberty that has nowadays been largely lost from sight. Current orthodoxy, especially in Anglophone political philosophy, invites us to think of freedom essentially as a predicate of actions and to explain the concept in "negative" terms as consisting in absence of interference. By contrast, the tradition in which I am interested ( an essentially classical and more specifically a neo-Roman tradition ( focuses on the idea of freedom as a matter of status, and thus on the concept of the liber homo, the free man or woman. The basic distinction drawn by the neo-Roman theorists of the early modern period -on whose writings I am chiefly concentrating - is between freedom and enslavement, with the concept of slavery being understood as a state of dependence on the arbitrary will of others. I trace the re-emergence of this theory in Anglophone political philosophy, especially in the 17th century, and its supersession in the course of the Enlightenment by more recognizable accounts of political liberty as the absence of interference. One of my aspirations in the book is purely historical: I hope to provide a survey and an explanation of this fundamental but little-studied conceptual shift. But my underlying ambition is more philosophical: I hope to conclude by offering an assessment of the relative merits of thinking about political freedom in these strongly contrasting ways.Recommended Reading
Skinner, Quentin. The Foundations of Modern Political Thought. 2 vols. Cambridge and New York: Cambridge University Press, 1978 (11th printing, 2002).
-. Reason and Rhetoric in the Philosophy of Hobbes. Cambridge; New York: Cambridge University Press, 1996 (3rd printing, 1997).
-. Visions of Politics. 3 vols. Cambridge and New York: Cambridge University Press, 2002.
Kolloquium, 28.01.2004
Ins Bild genommen: die vollkommene Herrschaft. Die Fresken Ambrogio Lorenzettis in Siena
Während der vergangenen 15 Jahre habe ich mich mit zwei einander eng verbundenen Forschungsprojekten zur Geschichte und Theorie der Republik im modernen Europa befasst. Das erste dieser beiden Projekte drehte sich um die Entwicklung republikanischer Ideen und Institutionen in Italien der Renaissance und ging aus einer Tagung hervor, die am Istituto Universitario Europeo abgehalten wurde. Ich gab die Tagungsbeiträge zusammen mit Gisela Bock und Maurizio Viroli heraus; sie wurden in einem Band unter dem Titel Machiavelli and Republicanism (Cambridge University Press, 1990) veröffentlicht. Anschließend hatte ich die Leitung einer Gruppe inne, die von der European Science Foundation finanziert wurde; wir untersuchten das spätere Schicksal der Republik in ganz Europa - von Spanien bis Polen. Vor kurzem veröffentlichten wir unsere Forschungsergebnisse in einer zweibändigen Studie, die ich zusammen mit Martin van Gelderen unter dem Titel Republicanism: A Shared European Heritage (Cambridge University Press, 2002) herausgegeben habe.
Ein Teil meines Beitrags zu diesen Projekten bestand in der Untersuchung der Frage, wie die politischen Theorien der Republik in den Stadtstaaten Italiens noch vor der Renaissance entstanden waren. Ich konzentrierte mich auf die Quellen moderner republikanischer Werte und Praktiken in der Moral- und Staatsphilosophie der Römer; deren Wiederbelebung und Ausdruck untersuchte ich sowohl in der politischen Literatur Italiens als auch im Genre der politischen Gemälde, das in vielen der italienischen Stadtstaaten in der Periode vor der Renaissance von so großer Bedeutung war.
Im Zentrum meines Vortrags stehen die beiden großartigsten Beispiele dieses Genres: Giottos Darstellung der Tugenden und Laster in der Cappella degli Scrovegni in Padua (Vollendung um 1308) und Ambrogio Lorenzettis Freskenzyklus der Sala dei Nove im Palazzo Pubblico in Siena, der 1340 vollendet wurde. Ich interessiere mich auch für die Beziehung zwischen diesen beiden Zyklen, überwiegend jedoch konzen-triere ich mich auf Lorenzettis Meisterwerk. Zunächst versuche ich zu erklären, wie Lorenzetti den Gegensatz und die Auswirkungen gerechter und tyrannischer Herrschaft versteht. Dann möchte ich mich mit den beiden berühmtesten ikonographischen Rätseln befassen, die Betrachter und Forscher schon immer beschäftigt haben. Ich schließe, indem ich - sehr vorsichtig allerdings - eine neue Lösung für diese Rätsel vorschlage.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Skinner, Quentin (Cambridge, 2016)
Popular sovereignty in historical perspective
Skinner, Quentin (2014)
Bedeutung und Verstehen in der Ideengeschichte
Skinner, Quentin (2009)
On trusting the judgement of our rulers
Skinner, Quentin (Cambridge [u.a.], 2008)
Skinner, Quentin (2007)
Hobbes on persons, authors and representatives
Skinner, Quentin (2005)
Skinner, Quentin (2005)
Skinner, Quentin (Hamburg, 2004)
Machiavelli zur Einführung Machiavelli <dt.>
Skinner, Quentin (2003)
States and freedom of citizens
Skinner, Quentin (Paris, 2003)
L' artiste en philosophe politique : Ambrogio Lorenzetti et le Bon Gouvernement Collection Cours et Travaux