Scheherazade Hassan, Ph.D.
Ethnomusikwissenschaft
Paris
Born in Baghdad
Studien Western Musicology, Islamic Sociology and Ethnomusicology in Paris
Fellowship
Kulturstiftung des Bundes-Fellow
Arbeitsvorhaben
The Traditional Art Repertoire of Baghdad: Tradition and Change
The Iraqi maqam is a complex vocal art tradition integral to the culture of Baghdad and to other urban centres of Iraq. In the traditional environment, its performance is a social practice that is intimately linked to different aspects of secular life and to religious representations. In its musical and social aspects, it is related to a common Islamic core that extends up to Central Asia, Kashmir and Chinese Turkistan.The Iraqi maqam represents one of the most important genres in the country's musical culture and is certainly one of the oldest living vocal art repertoires of modern urban Iraq. This tradition has developed masters, performers, disciples, specialists and circles of knowledgeable amateurs. In the considered view of genuine connoisseurs, this art repertoire is in immediate danger. More than in any other period of the last century, the recent decade exposed the repertoire to great loss and change.
The aim of this project is to produce a book that examines the Iraqi maqam tradition of Baghdad and its relation to society, focusing on the evolution of its changes in the 20th century and at the beginning of the 21st century. It aims to cover all standard topics essential to Iraqi research in musicology, to Iraqi maqam students, performers and amateurs. It will also treat non-traditional topics relevant to modern research, such as the study of performance practice.
Under the current circumstances of war and given the evident danger of loss and violent change, realising this work is a matter of cultural urgency.
Recommended Reading
Hassan, Scheherazade Qassim. Les instruments de musique en Irak et leur rôle dans la société traditionnelle. Paris: Mouton, 1980 (Cahiers de l'Homme).
-. "Iraq: Art Music and Folk Traditions." The New Grove Dictionary for Music and Musicians, edited by Stanley Sadie. London: Macmillan, 2001.
-. "Tradition et modernisme: Le cas de la musique arabe au Proche-Orient." L'Homme. Revue française d'anthropologie. Paris, 2004.
-. "Terminology, Concepts and Classification on the Vocal Art Repertoire in Iraq." Acts of the Samarkand Colloquium, Maqam Study Group,
The International Council for Traditional Music. Tashkent and Berlin, in press.
Kolloquium, 14.06.2005
Unity in Diversity. Interplay of Differences, Union of Structure and Shared Values in the Iraqi Maqam
Mein Vortrag skizziert einige Aspekte eines größeren Projekts, an dem ich gerade arbeite. Das Ziel dieses Projektes ist es, einen besonders anspruchsvollen Bereich des Gesangs im Irak umfassend zu beschreiben und zu analysieren, den Maqam al Iraqi. Die Untersuchung konzentriert auf diese Gesangskunst, wie man sie vor allem in Bagdad praktiziert, der Stadt, die mit ihrer säkularen Maqam-Schule seit der Mitte des 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts eine zentrale Stellung im Land inne hatte. Diese Tradition, die auf Gelehrsamkeit und einer verfeinerten Technik beruht, kann als eine der ältesten Traditionen im weiten Umkreis der Region betrachtet werden. Ihre Wurzeln gehen ins islamische Bagdad des 10. Jahrhundert zurück. Auch unter den derzeitigen Belastungen, Verlusten und gesellschaftlichen Veränderungen besteht der Maqam fort; er ist politischen Interessen unterworfen und einer natürlichen Tendenz zur Verschiebung seiner Muster.
Aufgrund seiner geographischen Position ist der Irak immer ein zentraler Ort gewesen, an dem sich Konzepte, Ideen und Praktiken des arabischen Westens und des islamischen Ostens begegnet sind. Das gilt auch für das Konzept des Maqam. In der arabischen Welt bezeichnet Maqam die modale Struktur, deren Ordnung und Verwendungsweisen, während sich der Ausdruck in der nicht-arabischen islamischen Welt auf das Genre, das Repertoire und die Aufführungsweise bezieht. Im Irak deckt die semantische Reichweite des Begriffs beides ab, entweder durch Theorie, Verbalisierung, durch Implikation oder Gewohnheit. Die verschiedenen Wirklichkeiten und Ebenen, die der Ausdruck abdeckt und die eine Quelle der Verwirrung und Verwechslung sind, sind seinen hierarchischen musikalischen Realitäten inhärent, die in Theorie und Praxis unterschiedlich verstanden werden. Abgesehen von den verschiedenen Definitionsebenen, die man in der Theorie kennt, stellt der irakische Maqam ein urbanes Genre mit einem stattlichen Repertoire dar, das auf mindestens zwei unterschiedlich strukturierten Formen beruht; wahrscheinlich lassen diese auf verschiedene Schichten oder Ursprünge schließen.
Ich habe drei Elemente ausgewählt, die sich auf ein spezifisches Thema konzentrieren: die Vielfalt in der Einheit. Ich möchte zeigen, wie diese alte Musik als Nebenprodukt gesellschaftlicher Funktionen, als synthetisches Wirken kultureller und sozialer Kohäsion alle ethnischen, religiösen und gesellschaftlichen Gruppen einschließt, indem sie sie anhand von musikalischen Kategorien, Genres, Strukturen, Melodien, Stilen, Dichtung und Aufführungspraxis repräsentiert. Mein Argument ist, dass es die systemische, organische und soziale Vielfalt ist, die in der Struktur und Praxis des irakischen Maqam liegt; sie ist es auch, die die musikalischen Elemente zusammen bringt - sie repräsentieren die verschiedenen, im Irak lebenden Völker.
Dieses Modell der Vielfalt und Einheit ist Jahrhunderte alt und stammt aus islamischen Herrschaftsbereichen, die den Respekt gegenüber allen ethnischen und sozialen Unterschieden pflegten und deren Integration tendenziell förderten; Respekt und Integration wurden auf der gemeinsamen Basis eines sozialen Kontexts, der formalen Struktur und des musikalischen Gehalts artikuliert. Über das 20. Jahrhundert hinweg blieb dieses Modell im modernen irakischen Staat erhalten. Wird es jetzt angesichts der politischen Veränderungen und der ethnischen Schematisierungen, die nach dem Krieg von 1991 eingeführt wurden und sich nach der amerikanischen Invasion weiter heraus kristallisierten, auseinander fallen?
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Hassan, Scheherazade (Cairo, 2004)
Archeology of literature : tracing the old in the new Alif ; 24
Hassan, Scheherazade (Antony, 2004)
Musique et anthropologie L' homme ; 171-172 (Juillet/Décembre 2004)
Hassan, Scheherazade (2002)
Musical instruments in the Arab world
Hassan, Scheherazade (2002)
The Iraqi Maqam and its transmission
Hassan, Scheherazade (2001)
Hassan, Scheherazade (2001)
Hassan, Scheherazade (2001)
Hassan, Scheherazade (2001)
Hassan, Scheherazade (2001)
Hassan, Scheherazade (1992)
Choix de la musique et de la représentation irakiennes au Congrès du Caire