Gregory Clark, Ph.D.
Professor der Ökonomie
University of California, Davis
Born in 1957 in Bellshill, Scotland
Studied Philosophy and Economics at Cambridge University and Economics at Harvard University
Arbeitsvorhaben
Die Eroberung der Natur: Eine kurze Wirtschaftsgeschichte der Welt
The basic outline of world economic history is surprisingly simple. Before 1800, income per capita for all societies we observe fluctuated, but there was no upward trend. The great span of human history was lived in societies caught in the Malthusian trap. Jane Austen may write in England in 1813 about refined conversation over tea served in china cups, but for the mass of people then material conditions were no better than it had been for their ancestors in the African savannah. The Darcys were few, the poor plentiful. Then came the Industrial Revolution. Incomes per capita began a sustained growth in a favored group of countries around 1820. In the last two hundred years, in the most fortunate countries real incomes per capita have risen 15 fold. But prosperity has not come to all societies. Indeed there is good argument that living conditions for the poorest countries in the world are lower now than for the typical society before 1800. This divergence in fortunes since the Industrial Revolution has recently been labeled "the Great Divergence". Thus world economic history poses three interconnected problems that this book explores: the long persistence of the Malthusian trap up until 1800, the escape from that trap in the Industrial Revolution, and the consequent Great Divergence. Explaining the Industrial Revolution also implicitly requires explaining the Malthusian Trap and the Great Divergence that followed.Recommended Reading
Clark, Gregory. "Why Isn't the Whole World Developed? Lessons from the Cotton Mills." Journal of Economic History 47 (March 1987): 141-173.
Wolcott, Susan and Gregory Clark. "Why Nations Fail: Managerial Decisions and Performance in Indian Cotton Textiles, 1890-1938." Journal of Economic History 59, 2 (June, 1999): 397-423.
Clark, Gregory. "Common Sense: Common Property Rights, Efficiency, and Institutional Change." Journal of Economic History 58, 1 (March, 1998): 73-102.
Kolloquium, 04.07.2006
A Farewall to Alms: Eine kurze Wirtschaftsgeschichte der Welt Das Malthusianische Zeitalter: 100.000 v. Chr. - 1800 n. Chr.
Ich möchte meinen Vortrag mit drei grundlegenden und scheinbar harmlosen Annahmen über die vorindustriellen Gesellschaften beginnen. Im Weiteren will ich zeigen, dass diese Annahmen wirksame Vorhersagen nach sich ziehen. Sie implizieren ein Wirtschaftssystem, die malthusianische Ökonomie, die modernen Intuitionen zuwiderläuft. Insbesondere vor 1800 sollte der technische Fortschritt keine Auswirkung auf den Lebensstandart haben. Eine gute Regierung und Verwaltung, Wohlfahrtseinrichtungen, Ordnung und öffentliche Gesundheitsversorgung würden das Elend eher verstärken, so die Theorie. Im Gegensatz dazu seien Kriege und Hungersnöte, Pestilenz und Tod Freunde der Menschheit und würden zu Lebensbedingungen führen, die sogar nach modernen Maßstäben gut wären. Im Vortrag möchte ich auch zeigen, wie man den technischen Fortschritt im malthusianischen Zeitalter messen kann. Dies bestätigt, dass der technische Fortschritt vor 1800 tatsächlich außerordentlich langsam vonstatten ging.
Da sich die drei zuvor umrissenen Grundannahmen der malthusianischen Darstellung auch auf Tierpopulationen anwenden lassen, waren vor 1800 Menschen- und Tiergesellschaften denselben ökonomischen Gesetzen unterworfen. Deshalb war die menschliche Gesellschaft als malthusianische auch eine darwinistische Gesellschaft. Der lange darwinistische Kampf, der zur Definition der menschlichen Natur beitrug, dauerte bis 1800.
Als "Überleben des Reichsten" möchte ich diesen Darwinismus mit Blick auf England in den Jahren vor 1640 zeigen. Die reichsten zehn Prozent der englischen Familien in vorindustrieller Zeit konnten ihren Anteil an der Bevölkerung in jeder Generation annähernd verdoppeln, und dies über Jahrhunderte. Folglich war malthusianische Welt wahrscheinlich von starker Abstiegsmobilität gekennzeichnet. Die derzeitige Bevölkerung alteingesessener agrarischer Ökonomien z. B. in Europa, China und Indien ist wahrscheinlich die Nachkommenschaft der wirtschaftlich erfolgreichen Menschen früherer Generationen.
Schließlich sondiere ich die Implikationen dieses spezifischen Darwinismus in den etablierten und institutionell stabilen vormodernen Gesellschaften in Bezug auf den Durchbruch des modernen Wirtschaftswachstums. Anscheinend haben sich die wesentlichen Präferenzen der Menschen in den Jahren vor der Industriellen Revolution verändert: die Menschen wurden geduldiger und interessierten sich mehr für Güter als für Muße. Daher kann man die mehrtausendjährige Verzögerung zwischen der Entwicklung stabiler agrarischer Gesellschaften, die von Eigentumsrechten und Märkten beherrscht wurden, und dem modernen Wirtschaftswachstum vielleicht so erklären: die modernen ökonomischen Orientierungen entwickelten sich erst durch eine allmähliche Kulturevolution oder vielleicht sogar durch eine genetische Evolution.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Clark, Gregory (Princeton, NJ [u.a.], 2007)
A farewell to alms : a brief economic history of the world The Princeton economic history of the Western world