Marcia Pally, Ph.D.
Professor of Multilingual Multicultural Studies
New York University
Born in New York
Studied Choreography at the University of California at Los Angeles and Multilingual Multicultural Studies at New York University
Arbeitsvorhaben
Religion, Werte und Außenpolitik des Landes mit den größten Revolvern
This project is a study of the history of American evangelicalism, its role in forming core American values and assumptions, and the influence of those values and assumptions on US foreign policy. Core values and assumptions ( shared, as Thorstein Veblen noted, by society's various classes and subgroups ( can be thought of in terms of discourse, habitus, or more simply worldview or outlook. To be accepted, core outlook and policy, in the pragmatists' language, must be seen to "fit". Evangelicalism, emerging in the mid-18th century in the British Isles and the pietistic and Moravian movements on the European continent, became the dominant approach to faith in early America, as a progressive, often populist, force. Its role in forming the American outlookwill be explored and its residues in US foreign policy investigated. Regarding foreign policy, the two questions to be examined are: looking at the long duree of US foreign policy, was US policy in Europe postwar ( reconstruction and international institution building ( normative, and is it useful to think of it as a template to which the US can return? Are the policies of G. W. Bush
exceptional? In an attempt to answer, this project looks at the policies that ( after the debates among different schools and characters ( have been implemented over the course of US history. It looks also at the way Americans have understood these policies or seen them as "fitting" the core outlook.
Recommended Reading
Pally, Marcia. Critique Abandoned: The Ceding of Democracy. Berlin Verlag (Random House), 20003.
-, ed. Sustained Content Teaching in Academic ESL/EFL: A Practical Approach. Boston: Houghton-Mifflin, 2000.
-. "Sex & Sensibility: Reflections on Forbidden Mirrors and the Will to Censor. Hopewell: The Ecco Press, 1994.
Kolloquium, 07.06.2007
Vom Glanz und Elend der Religion: Religion, Werte und Außenpolitik des Landes mit den größten Kanonen
* Wird sich die Außenpolitik der USA unter einem neuen Präsidenten substanziell verändern?
* Welche grundlegenden Motive und Fundamente der US-amerikanischen Außenpolitik überdauern die Zeiten?
* Welche Rolle spielt dabei der Evangelikalismus, zunächst als radikal fortschrittliche und später als konservative Kraft?
* Welche Rolle spielt Deutschland in der evangelikalen Wende zur konservativen Politik?
Mit Blick auf den Einfluss des amerikanischen Evangelikalismus möchte ich in meinem Vortrag die Tiefenstruktur der US-amerikanischen Außenpolitik untersuchen und versuchen, die zukünftige Außenpolitik nach Bush vorwegzunehmen.
Ein beträchtlicher Teil des derzeitigen Interesses an den USA entspringt der Erwartung, dass sich die amerikanische Außenpolitik verändern wird, sollte 2008 ein demokratischer Kandidat oder Kandidatin an die Macht kommen. Insbesondere hinsichtlich der Außenpolitik wird erwartet, dass Amerika unter den Demokraten zu seinem wahren Selbst zurückkehren kann. Dabei geht man von der Annahme aus, dass Bushs Außenpolitik nicht "das wahre Amerika" oder eine Ausnahme ist, und dass eine demokratische Außenpolitik - deren Inbegriff Europa nach den Zweiten Weltkrieg ist - die eigentliche Norm und viel besser ist, ein Muster, zu dem Amerika zurückkehren kann.
Ich werde diese Thesen in Frage stellen, indem ich die langfristigen Entwicklungslinien der Außenpolitik der USA und deren Grundannahmen betrachte. Sie zeigen, dass die Nachkriegszeit in Europa aus der traditionellen außenpolitischen Strategie der Amerikaner herausfällt - Westeuropa muss sich mit seiner sanften Behandlung seit 1945 auseinandersetzen, die eine Ausnahme darstellt. Ebenfalls wird klar, dass sich Bushs politisches Vorgehen in Übereinstimmung mit der Tradition befindet, das schließt auch den Krieg im Irak mit ein, die mangelnde Vorbereitung für die Zeit nach dem Krieg, den Einsatz von Folter und die Geheimdienstmanipulation in Bezug auf die Massenvernichtungsmittel Saddams. Wir sollten die schwerwiegenden Folgen des Vorgehens im Irak, im Nahen Osten und Zentralasien nicht mit der Banalität der amerikanischen Herangehensweise verwechseln.
Deutschland sollte sich mit der Konsistenz und Kohärenz der amerikanischen Außenpolitik befassen. Denn das, was in der Politik tatsächlich getan wurde, nachdem die ganzen Intrigen und Debatten vorbei waren, ist der beste Leitfaden für die amerikanische Politik, mit der sich Deutschland in Zukunft auseinandersetzen muss. Diese Fakten zu ignorieren, wäre eine Politik der kollektiven Amnesie.
Woher kommt diese konsistente Handlungsweise? Die Werte und Annahmen, die die Grundlage der amerikanischen Außenpolitik bilden, entstammen nicht nur der Erfahrung der Frontier, der Einwanderung sowie dem britischen Erbe, sondern im Wesentlichen auch dem Evangelikalismus, der radikal fortschrittlich war; er war die dominante religiöse Bewegung in Amerika von der Kolonialzeit bis zum Ersten Weltkrieg. In der Hinwendung zur konservativen Politik spielte Deutschland eine Schlüsselrolle. Ich eröffne meine Anmerkungen zu dem Thema, indem ich der Frage nachgehe, wie sich der amerikanische Evangelikalismus von seinem Ursprung, dem europäischen Calvinismus, unterscheidet, und inwiefern er die Werte und Annahmen der amerikanischen Außenpolitik untermauert - wie der Evangelikalismus "die Welt des Möglichen" schuf und aufzeigte, was Politiker sich vorstellen und für möglich halten und was die Öffentlichkeit bereitwillig unterstützt.
Zum Schluss betrachte ich mögliche Quellen der Veränderung in der US-amerikanischen Außenpolitik und erörtere die Frage nach der Rolle Europas in dieser Veränderung.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Pally, Marcia (Berlin, 2009)
Liebeserklärungen aus Kreuzberg und Manhattan
Pally, Marcia ([Berlin], 2008)
Die hintergründige Religion : der Einfluss des Evangelikalismus auf Gewissensfreiheit, Pluralismus und die US-amerikanische Politik Berliner Reden zur Religionspolitik
Pally, Marcia (2007)
Pally, Marcia (2006)
Pally, Marcia (Berlin, 2003)
Lob der Kritik : warum die Demokratie nicht auf ihren Kern verzichten darf
Pally, Marcia (Stuttgart, 2001)
Die Invasion der Körperfresser : warum wir die Medien zum Monster machen müssen