Viola Shafik, Dr. phil.
Islamwissenschaft, Filmstudien
Kairo
Born in 1961 in Schönaich near Böblingen, Germany
Studied Art at the Kunstakademie Stuttgart and Islamic Studies and German Literature at the University of Hamburg
Schwerpunkt
ImageScience (Medien und Politik)
Arbeitsvorhaben
1. Der populäre ägyptische Film: Geschlecht, Klasse, Nation
It is envisioned to take my current book project Popular Egyptian Cinema: Gender, Class and Nation into its final stage. With this work I wish to offer a comprehensive and thorough study of different aspects of popular cinema in Egypt. The major research question will be to tackle the cinematic representation of gender, class, religious and ethnic affiliation from the emergence of film industry in the 1930s up to the era of globalization intersecting with the formation of current national Egyptian identity through a study of audience perception, star personae and various cinematic genres.Recommended Reading
Shafik, Viola. Arab Cinema: History and Cultural Identity (revised and updated edition of the German original Der Arabische Film: Geschichte und kulturelle Identität. Bielefeld: Aisthesis, 1996). Cairo: The American University in Cairo Press, 1998.
-. "Variety or Unity: Minorities in Egyptian Cinema." Orient 39, 4 (Dec. 1998): 627-648.
-. "Prostitute for a Good Reason: Stars and Morality in Egyptian Cinema." Women's Studies International Forum 24, 6 (2001): 711-725.
-. "Turkish-German Filmmaking. From phobic liminality to transgressive globality-" In Muslims in Germany, edited by Joern Thielmann and Ala Al-Hamarneh. Leiden: Brill, forthcoming.
2. Fassbinders Lover oder der koloniale Blick@@@@
Fassbinder's Lover developed from a research for a documentary film project (in progress) dealing with the thorny relationship of German director R. W. Fassbinder with his North African lover El-Hedi Ben Salem, leading actor in Fear Eats the Soul (Angst essen Seele auf), who committed suicide after separating from his mentor. Analyzing this film not only on a contextual level, but also going into the details of its visual inventory and the way Ben Salem was subjected as a Black and a foreigner to a quasi-male gaze opens up all sorts of questions regarding subject and object constellations, domination and oppression, gazing and colonialist racism as it unfolds at the intersection of same-sex and cross-gender relations.Kolloquium, 23.01.2007
Trivialität und männliche Maskerade: Klassenunterschiede im populären ägyptischen Film
Klassenunterschiede bilden einen grundsätzlichen und ständig wiederkehrenden Faktor im ägyptischen Film und sind zugleich einer der meist vernachlässigsten Forschungsgegenstände. Zweifelsohne hat die Kluft zwischen Arm und Reich ganze narrative Zyklen inspiriert und sich durch ein bestimmtes Genrevokabular auf die unterschiedlichsten Filmformen niedergeschlagen, welche für verschiedene Zuschauergruppen entwickelt wurden, seien es die Besucher der dritte-Klasse-Kinos, 'al-tirsu' (terzo) oder der modernen 'shopping mall'-Kinos. Klassengegensätze waren auch in der Lage, die Erscheinung und den Status von FilmschauspielerInnen symbolisch zu definieren. Sogar der Vorgang der Filmbetrachtung selbst scheint durch das, was Pierre Bourdieu 'die feinen Unterschiede' nannte, bestimmt zu werden, ein Umstand, der höchst sichtbar wird in der historischen Unterteilung der Kinos in drei Klassen zum einen und zum anderen sich äußert in den ideologischen Argumenten und moralischen Vorbehalten der ägyptischen Filmkritik gegenüber dem nationalen Filmschaffen seit dessen Anfängen in den 1930er Jahren.
Diesen meinen Vortrag werde ich mit einer allgemeinen Einführung zur Geschichte des ägyptischen Films, seiner wichtigsten Genres und deren Verhältnis zur vergangenen und gegenwärtigen sozialen Organisation des Landes vor und nach der sogenannten Revolution von 1952 einleiten. Dann werde ich zwei Punkte zur weiteren Analyse herausgreifen, die die Interaktion von Film und Klasse verdeutlichen sollen: Zum ersten die öffentliche Kontroverse, die sich an dem wichtigsten Kinoschlager des Jahres 2002, al-Limbi von Wa'il Ihsan, entzündete und zum zweiten die Geschichte des ägyptischen Actionfilms, der dank seines Hanges zu einem lokal-spezifischem männlichen Heldentum und der Verwendung (eingeschränkter) physischer Gewalt eine recht eindeutige Affinität zur urbanen Unterschicht entwickelt hat. Im Gegensatz zum amerikansichen Actionfilm, der oft als 'dump movies for dump people' abgetan wurde, fehlt dem ägyptischen Pendant die offene Zurschaustellung von 'musculinity' (muskulöse Männlichkeit) und die perfekte 'Körpermaschine', ein Umstand, der wiederum mit dem widersprüchlichen Verhältnis zur westlichen, technologischen Vorrangstellung einerseits und mit einheimischer Klassendynamik andererseits zusammenhängt. Eine Möglichkeit, dies besser zu verstehen, soll die gründliche Untersuchung der erfolgreichsten Star Persona dieses Genres, 'Adil Imam, dem 'König der Komödie' seit den späten 1970ern und seiner Filme bieten.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Shafik, Viola ([Berlin], 2013)
My name is not Ali : Ali im Paradies Ali im Paradies
Shafik, Viola (2010)
Angst, Begehren und die Produktion des Anderen : der Westen und die Arabische Welt im Film
Shafik, Viola (Cairo, 2007)
Popular Egyptian cinema : gender, class and nation
Shafik, Viola (2001)
Prostitute for a good reason : stars and morality in Egypt
Shafik, Viola (1998)
Variety or unity? : minorities in Egyptian cinema
Shafik, Viola (Cairo [u.a.], 1998)
Arab cinema : history and cultural identity Der arabische Film <<engl.>>