Terry Pinkard
Universitätsprofessor der Philosophie
Georgetown University, Washington, DC
Born in 1947 in Lafayette, Louisiana
Studied Philosophy at the University of Texas and at the
State University of New York at Stony Brook
Arbeitsvorhaben
Hegel über den Endzweck des Lebens
Aristotle described the final end of life as what makes various other goods in life worth choosing and which lacks nothing in the sense that the successful pursuit of it leaves nothing beyond itself that a person might reasonably desire or want to will as another final end. Aristotle thought that final end was happiness. Hegel took it to be self-knowledge as the comprehension of what it genuinely means to lead a human life. Humans are self-interpreting animals, and as self-interpreting they are not intrinsically at one with themselves. In working this idea out, we see how Hegel presents us with a compelling picture of ourselves as animal lives aware of ourselves as natural beings who nonetheless must always pose the question to themselves of what it means to be a human being. The new scientific picture of nature means that we also have a new picture of ourselves, which in turn requires a new understanding of ourselves as self-conscious animals. Hegel, who is usually taken to be the philosopher of "totality" and of the "absolute," turns out to offer a more complex and richer picture of ourselves as finite agents.Recommended Reading
Pinkard, Terry. German Philosophy 1760-1860: The Legacy of Idealism. Cambridge: Cambridge University Press, 2002.
-. Hegel: A Biography. Cambridge: Cambridge University Press, 2000.
-. Hegel's Phenomenology: The Sociality of Reason. Cambridge: Cambridge University Press, 1994.
Kolloquium, 30.11.2011
Der entzauberte, aristotelische Naturalismus Hegels
Hegel war der Meinung, dass wir uns zum ersten Mal in den letzten 1800 Jahren einem echten Verständnis der Erfahrung der Griechen angenähert hatten - ohne christliche Überlagerungen. Er gehörte zu einer Generation junger deutscher Intellektueller, die Griechenland - und nicht das römische Christentum - als Fundament der Kultur Europas betrachteten. Mit anderen Worten: Die Grundlage der europäischen Kultur war nicht christlich ("römisch"), sondern griechisch (und insofern heidnisch und säkular).
Hegel glaubte insbesondere, wir müssten mit der "entzauberten Natur" zurecht kommen, einer Naturauffassung, die im Gefolge der modernen Naturwissenschaften entstanden war. Eine ganz und gar "verzauberte" Natur - die als Ausdruck einer göttlichen Absicht oder als Ort unbeobachtbarer Vervollkommnungspotentiale verstanden wird - ist zur wissenschaftlichen Untersuchung nicht geeignet, und sie taugt auch nicht für moderne Auffassungen des Selbst. Aber selbst wenn die Natur kein Ziel hat und auf menschliche Bestrebungen nicht reagiert, müssen wir die Organismen in der Welt dennoch als zielorientiert verstehen. Um etwas als Organ betrachten zu können (etwa ein Auge), müssen wir es als etwas verstehen, das seine Funktion gut erfüllt oder eben nicht. Dies wird im Begriff von Krankheit deutlich, insofern wir diese als Funktionsstörungen eines Organs oder eines Organismus verstehen. Eine derartige "Logik des Lebens" bezieht sich im weiteren Sinne auch auf das menschliche Leben, dessen Ziele sich nicht im richtigen Funktionieren der Spezies erschöpfen, sondern von gesellschaftlich und historisch gesetzten Zielen bestimmt werden; diese bilden unsere "zweite Natur", wie Aristoteles und Hegel es fassen, und bilden somit eine menschliche Form des Lebens.
Von den Griechen unterscheidet uns, dass sie die gesamte Natur als eine organische verstanden. Nach Hegels Diagnose gestattete ihnen dies, einen Zustand echter Freiheit zu erreichen, der sich jedoch auf eine leider unhaltbare Auffassung von der Welt stützte. Aber durch die Übernahme einiger Schlüsselideen Kants glaubte Hegel, wir seien jetzt in der Lage, einem eher "griechischen" Verständnis von der Welt und der Politik zu folgen. Dies bereitete den Boden insbesondere dafür, dass die demokratischen Ideale der Griechen in der Politik und auf anderen Gebieten wieder aufleben konnten.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Pinkard, Terry (New York, NY [u.a.], 2012)
Hegel's naturalism : mind, nature, and the final ends of life
Pinkard, Terry (2007)
Liberal rights and liberal individualism without liberalism : agency and recognition