Hassan Jabareen, LL.M.
Founder and General Director
Adalah - The Legal Center for Arab Minority Rights in Israel
Born in 1964 in Nazareth, Israel
Studied Law and Philosophy at Tel Aviv University and International Human Rights Law at the American University, Washington College of Law
Arbeitsvorhaben
Past, Present, and the Rule of Law: the Legal Status of Palestinian Citizens of Israel
My project is to conduct research for a book about Israeli law and Palestinian citizens of Israel. For this project, I will analyze Israeli law, including Supreme Court case law, regarding the civil and political rights as well as the economic, social, and land rights of the Palestinian citizens. The research will also examine group rights protections such as for language, culture, and religion. The special significance of this book is that there is no thorough, updated, legal research analyzing the legal status of the Palestinians in Israel. Comprehensive legal research, which covers the Palestinian citizens' fundamental rights (as individuals and as a national community), will add significantly to the understanding of their citizenship and political status in Israel. My methodology will include examining the constitutional foundational values of Israel, as laid down in 1948-1949 with the state's establishment, and assessing their influence and effect on the law regarding the Palestinian citizens' status in the past and in the present. Since there is no national reconciliation yet between Israel and the Palestinians, and thus there is no "new beginning", the constitutional principles and values set forth at the state's foundational moments are significant for any constitutional discussion regarding the Palestinians' citizenship and national minority rights.Recommended Reading
Jabareen, Hassan. "Hobbesian Citizenship: How the Palestinians Became a Minority in Israel." In Multiculturalism and Minority Rights in the Arab World, edited by Will Kymlicka and Eva Pföstl, 189-218. Oxford: Oxford University Press, 2014.
-. "Transnational Lawyering and Legal Resistance in National Courts: Palestinian Cases Before the Israeli Supreme Court." Yale Human Rights and Development Journal 13, 1 (2010): 65-83.
-. "The Future of Arab Citizenship in Israel: Jewish-Zionist Time in a Place With No Palestinian Memory." In Challenging Ethnic Citizenship: German and Israeli Perspectives on Immigration, edited by Daniel Levy and Yfaat Weiss, 196-220. New York: Berghahn, 2002.
Kolloquium, 02.02.2016
Anwaltstätigkeit und Legitimation
In Bezug auf die Rolle der Anwaltstätigkeit gibt es in der aktuellen theoretischen Literatur zwei vorherrschende Sichtweisen. In Anlehnung an Max Weber geht man im ersten Ansatz davon aus, dass staatliche Behörden durch Rechtssysteme rationalisiert werden. Die Wissenschaftler/innen, die diesen Ansatz der Critical Legal Studies vertreten, behaupten, dass das Recht unser Bewusstsein formt und dass die Tätigkeit von Anwälten aufgrund beruflicher Zwänge zur Legitimierung der herrschenden Machtbeziehungen beiträgt. Die Grenzen jeder öffentlichen Ordnung sind weit genug gesteckt, um dem Gericht manchmal zu gestatten, die Ansprüche der Opfer anzuerkennen; in diesen Fällen rechtfertigt das Gericht jedoch auch die öffentliche Ordnung. Daher kann die Anwaltstätigkeit die Kämpfe der Opfer gefährden, da sie dazu beiträgt, ein falsches Bewusstsein von Unparteilichkeit und Fairness zu konstituieren.
In der zweiten Sichtweise, die mit dem Law-and-Society-Ansatz verbunden ist, wird die Analyse von oben nach unten abgelehnt. Hier lautet das Argument, dass jede Untersuchung der Rolle von Anwaltstätigkeiten von unten nach oben vorgehen sollte - von der Gesellschaft zum Recht. Auf der Grundlage empirischer Forschungen vertreten diese Wissenschaftler/innen die Auffassung, dass die sog. "cause lawyers", also sozial und politisch engagierte Bürgerrechtsanwält/innen, die Kämpfe der Opfer sehr wohl unterstützen und zu gesellschaftlicher Veränderung beitragen. Diese Anwälte werden nicht durch die Begrenzungen ihres Berufsstands eingeengt, sie rütteln an den Grenzen und stellen sie infrage: Ihre Funktion geht weit über die formale Rechtsvertretung zur Unterstützung der Opfer hinaus.
Ich vertrete die These, dass diese beiden divergenten Sichtweisen die Komplexität der Anwaltstätigkeiten unter den Bedingungen ethnischer/nationaler Konflikte nicht angemessen wiedergeben und auch nicht, wie solche Konfliktbedingungen die Zugehörigkeitsidentitäten formen. Auch wenn die Justiz vielleicht das Vertrauen der Opfer genießt und der eigentliche Prozess die öffentliche Ordnung legitimieren mag, kann man daraus nicht schließen, dass die Opfer auch die öffentliche Ordnung für legitim halten, unabhängig davon, was die Anwälte vor Gericht tun. Überdies wird in diesen beiden Sichtweisen die Rolle der internationalen Arena vernachlässigt, die in solchen Konflikten beherrschend ist. Durch diese Arena kann das Thema der Legitimation an sich zu einer sehr viel komplexeren Frage werden. Legitimität im Rahmen ethnischer/nationaler Konflikte ist keine Frage der Kausalität: Sie hängt weder von der Rechtmäßigkeit vor Ort noch von der Effizienz der Bürgerrechtsanwälte ab.
Um meine These zu belegen, untersuche ich die öffentliche Wirkung von zwei größeren Prozessen, die vor das Oberste Gericht Israels gebracht wurden und zwei verschiedene öffentliche Ordnungen infrage stellten. Einer dieser Fälle wurde von Palästinensern initiiert, die unter israelischer Besetzung leben, der andere betraf die palästinensischen Bürger Israels. Obwohl ich mich überwiegend auf Fälle beziehe, die vor dem israelischen Obersten Gericht verhandelt wurden, wird es in der Erörterung auch um vergleichende Forschung gehen.
Publikationen aus der Fellowbibliothek
Jabareen, Hassan (2014)
Hobbesian citizenship : how the Palestinians became a minority in Israel
Jabareen, Hassan (2013)
The Hobbesian moments of the Palestinians and how they became a minority in Israel
Jabareen, Hassan (2013)
Jabareen, Hassan (2012)
On legal advocacy and legitimation of control
Jabareen, Hassan (2010)
Jabareen, Hassan (2005)
Collective rights and reconciliation in the constitutional process : the case of Israel
Jabareen, Hassan (2004)
Comments on the unreasonableness of the attorney general’s “reasonable discrimination policy”
Jabareen, Hassan (2002)
The future of Arab citizenship in Israel : Jewish-Zionist time in a place with no Palestinian memory