Mit Geschichte denken.
Unruhige Zeiten in geisteswissenschaftlicher Reflexion
Die Welt verändert sich rasant im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung. Zukunftsprognosen drohen angesichts dieses beschleunigten Wandels schnell obsolet zu werden. Verheißungen auf ein besseres Morgen sind mit dem Wandel momentan kaum verbunden. Vorherrschend scheinen angesichts der vielfältigen Polarisierungen und Konflikte vielmehr Verunsicherung, Entscheidungsprobleme und Angst. Sicher erscheint nur eins: Der Blick in die Vergangenheit hilft in dieser Situation nicht mehr weiter. Oder doch?
Gegenwärtig werden mehrere große geistes- und sozialwissenschaftliche Forschungsverbünde (Sonderforschungsbereiche) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, die eine starke historische Ausrichtung haben. Sie befassen sich mit „großen“ Fragen menschlicher Gesellschaften sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart. Ihnen allen gemein ist der Anspruch, durch die historische Perspektivierung ihrer Themenfelder bessere, anspruchsvollere Reflexionen von Gegenwarts- und Zukunftsproblemen möglich zu machen und so zu ihrer Bewältigung beizutragen. Vier dieser Forschungsverbünde haben sich zusammengetan, um diesen Anspruch exemplarisch in die Öffentlichkeit zu tragen. Sie beschäftigen sich mit Sichern, Schmähen, Heroisieren und Vergleichen.
Mittwoch, 16. Oktober 2019, 20:00 Uhr s.t.
Podiumsdiskussion
Schmähen – Sichern – Heroisieren – Vergleichen
Begrüßung
Barbara Stollberg-Rilinger
Rektorin des Wissenschaftskollegs
Impulsvorträge
Gerd Schwerhoff – Schmähen
Sprecher des SFB 1285: Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung (Dresden)
Horst Carl – Sichern
Sprecher des SFB 138: Dynamiken der Sicherheit. Formen der Versicherheitlichung in historischer Perspektive (Gießen/Marburg)
Ralf von den Hoff – Heroisieren
Sprecher des SFB 948: Helden – Heroisierungen – Heroismen (Freiburg)
Angelika Epple – Vergleichen
Sprecherin des SFB 1288: Praktiken des Vergleichens (Bielefeld)
Julika Griem – Fördern
Vizepräsidentin der DFG
Moderation
Manuela Lenzen
Wissenschaftsjournalistin
Wir bitten um Ihre Zusage telefonisch unter 030 / 89001-0 oder per E-Mail: rsvp(at)wiko-berlin.de
Diesem Abend geht ein Nachmittag am Wissenschaftskolleg voraus, bei dem in kleineren Runden einzelne Aspekte der oben genannten Themen vertieft diskutiert werden sollen. Mehr dazu finden Sie hier.