Pressenotiz

Neuer Fellowjahrgang 2019/2020

Am 9. September hat die Rektorin des Wissenschaftskollegs, Barbara Stollberg-Rilinger, den neuen Fellowjahrgang des Kollegs offiziell in Berlin willkommen geheißen. Während der alljährlichen Auftaktveranstaltung – dem Berliner Empfang – hatten die Fellows Gelegenheit, mit Gästen aus Wissenschaft, Politik und Kultur ins Gespräch zu kommen. Ralf Fücks, Mitbegründer des Zentrums Liberale Moderne und ehemaliger Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, legte in seinem Grußwort den Fokus auf Herausforderungen, die sich für die Zivilgesellschaften aus den Umwälzungen im politischen wie gesellschaftlichen Spektrum ergeben.

Fellows 2019/2020

Am 9. September hat die Rektorin des Wissenschaftskollegs, Barbara Stollberg-Rilinger, den neuen Fellowjahrgang des Kollegs offiziell in Berlin willkommen geheißen. Während der alljährlichen Auftaktveranstaltung – dem Berliner Empfang – hatten die Fellows Gelegenheit, mit Gästen aus Wissenschaft, Politik und Kultur ins Gespräch zu kommen. Ralf Fücks, Mitbegründer des Zentrums Liberale Moderne und ehemaliger Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, legte in seinem Grußwort den Fokus auf Herausforderungen, die sich für die Zivilgesellschaften aus den Umwälzungen im politischen wie gesellschaftlichen Spektrum ergeben.

Sechsundvierzig Fellows vor allem aus den Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften sind in diesem akademischen Jahr ans Kolleg eingeladen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie drei Künstler kommen aus allen Teilen der Welt und widmen sich während ihres (in der Regel) zehnmonatigen Aufenthalts einem individuellen Arbeitsvorhaben. Frei von universitären Verpflichtungen können sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren und gleichzeitig vom anregenden Austausch mit ihren Co-Fellows profitieren. Dieser Rückgewinn wissenschaftlicher Freiheit ist wesentliches Charakteristikum einer Fellowship am Berliner Wissenschaftskolleg und in einer Zeit, da Forschung zunehmend projektgebunden oder anwendungsorientiert gefördert wird, von großem Wert.

Die Fächervielfalt und die Spanne der mitgebrachten Themen ist groß. Der irakisch-britische Jurist Zaid Al-Ali blickt auf die politischen Krisen arabischer Staaten und die Implikationen für deren Verfassungsgebung. Die italienische Soziologin Elena Esposito interessiert sich für Prognosen und Prophezeiungen. Dabei legt sie ihren Fokus auf neue Formen der Voraussage, die statt durch probabilistische durch algorithmische Berechnung entstehen. Mit der digital veränderten Welt beschäftigt sich auch der in Zürich unterrichtende Physiker und Computerwissenschaftler Dirk Helbing. Er versucht einen Ausblick auf die Zukunft, in der neue Technologien auf Politik, Wirtschaft, Gesetzgebung und soziales Miteinander einwirken und Risiken wie Möglichkeiten gleichermaßen mit sich bringen. Auch für die Juristin und Rechtsphilosophin Marietta Auer von der Universität Gießen ergeben sich aus der Digitalisierung Forschungsfragen. Sie richtet ihr Interesse unter anderem auf die Begriffsverschiebungen innerhalb rechtlicher Konzepte von Freiheit und Autonomie.

Die Evolutionsökologin Johanna Mappes bildet mit der Biologin Marie Herberstein und dem Biologen David W. Kikuchi die Schwerpunktgruppe Zur theoretischen Integration von Mimikry in die Ökologie von Lebensgemeinschaften und untersucht u. a., wie sich Mimikry entwickelt, wenn Räuber Informationen über potenzielle Beutetiere austauschen können.

Der diesjährige composer in residence ist der Italiener Marco Stroppa. Writer in residence ist der bulgarische Schriftsteller Georgi Gospodinov. Und als Dritter im Bunde der Künstler kommt der polnische Regisseur und Librettist Krystian Lada als Mortier Next Generation Fellow aus Brüssel ans Kolleg.

Sie finden auf dieser Website Mitschnitte der o. g. Ansprachen wie auch umfassende Informationen zu den Fellows, den Permanent Fellows, den Veranstaltungen sowie zum Kolleg an sich.

Berlin, im September 2019