Diversität am Wissenschaftskolleg zu Berlin e.V.
Als Institute for Advanced Study folgt das Wissenschaftskolleg zu Berlin seit seiner Gründung der Überzeugung, dass wissenschaftliche Höchstleistungen von einer vielfältigen, kulturoffenen und diskriminierungsfreien Umgebung begünstigt werden. Zum einen, weil Forschung von Kooperationen und dialogischen Auseinandersetzungen über lokale und nationale Grenzen hinweg profitiert, von Gesprächen also mit Fachkolleginnen und -kollegen, von denen „der Forscher lernen und denen er etwas sagen kann – überall in der Welt“ (H. Maier-Leibnitz). Zum anderen, weil Innovationen in der Forschung oft auch am Rand der etablierten Disziplinen entstehen, in einem interdisziplinären und risikofreudigen Umfeld, das kritisch-irritierend wirkt und eingeübte Sichtweisen aufbricht. Und letztlich, weil der offene Austausch zwischen Forschenden aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten und Lebenssituationen unerwartete Denkanstöße geben und dazu beitragen kann, Forschungsprobleme und -desiderate neu zu gewichten. Für das Wissenschaftskolleg ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und der Herkunft des „Anderen“, sind die unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen und Denktraditionen der Fellows ebenso wie die Auseinandersetzung mit fremden Disziplinen, Themen und Fragestellungen daher eine wesentliche Voraussetzung für die Schärfung und Modifizierung der eigenen Position – und damit nicht zuletzt für überraschende, ja innovative Erkenntnisse.
Um dem Diversitätsgedanken in diesem Sinne Rechnung zu tragen, hat das Wissenschaftskolleg in enger Abstimmung mit seinem Wissenschaftlichen Beirat eine Reihe von Maßnahmen entwickelt. Die Wirkung dieser Maßnahmen auf den wissenschaftlichen Diskurs und auf das Leben und Arbeiten am Kolleg wird von der Leitung kontinuierlich beobachtet und in gegenseitigem Einvernehmen mit den Gremien angepasst.