Gesprächskonzert
19:00 – 21:00 Uhr
Wissenschaftskolleg zu Berlin
Blaubarts Burg
Blaubarts Burg
Einsamkeit wirkt wie ein sickerndes Gift, das uns nicht nur emotional, sondern auch körperlich schadet. Von Einsamkeit betroffene Menschen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, unter Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Bluthochdruck zu leiden. Und dennoch scheint es ein Tabu zu sein, über Einsamkeit öffentlich zu sprechen.
Mortier Next Generation Award Fellow Jeffrey Döring recherchiert zu Einsamkeit im Alter. Dafür führt der Regisseur Interviews in Pflegeeinrichtungen und Residenzen von Seniorinnen und Senioren, um der Frage nachzuspüren, wie Einsamkeit erfahren wird, wie sie sich anfühlt und anhört, aber vor allem auch, wie sie zu lindern sei. Ausgewählte Interviewstimmen sollen dabei die Grundlage für ein neues Musiktheater-Projekt, inspiriert von Béla Bartóks Kammeroper Herzog Blaubarts Burg, bilden.
In einem Gesprächskonzert gibt Jeffrey Döring Einblicke in den Stand der Recherchen, erläutert die geplante Verknüpfung von Oper und Dokumentation und führt auch in die Besonderheiten dieser von der Psychoanalyse beeinflussten Märchenoper ein. Ein Sopran und ein Bariton präsentieren musikalische Ausschnitte aus Bartóks Oper, während die beiden ukrainischen Pianisten Ihor Sediuk und Oleh Kopeliuk sie vierhändig am Flügel begleiten.
Im Anschluss an die Veranstaltung sind alle Gäste dazu eingeladen, sich über das Erlebte mit dem Regisseur auszutauschen.