Schwerpunktgruppe 2014/2015
Tibetische Genealogien
Auf Grundlage der laufenden Arbeiten ihrer Mitglieder erforscht die Schwerpunktgruppe die historischen Kontexte von mittelalterlichen (vorbuddhistischen und buddhistischen) Stätten oder Monumenten aus West- und Zentraltibet. Ein besonderes Augenmerk gilt den Genealogien dieser Orte. Abgesehen von Fragen der kulturhistorischen Herkunft und Verwandtschaft konzentriert sich die Untersuchung im engeren Sinne auf Liniengeschichten, die sich im Umfeld dieser Orte etabliert haben. Neben den verwandtschaftlichen Linien – lineages (Klans), die auf eine frühe Siedlungsgeschichte des Hochlandes zurückgehen – inkludiert dies im buddhistischen Tibet unterschiedliche Konstruktionen von religiösen Linien einschließlich des Phänomens der Inkarnationsfolge. Allesamt beinhalten sie Anbindungen an transzendente Räume oder Wesenheiten, und sie sind gewöhnlich überregional, mit oft weit verzweigten und einander überschneidenden Wirkungsfeldern. Am Beispiel bestimmter hegemonialer Zentren des mittelalterlichen West- und Zentraltibet werden Liniengeschichten dokumentiert sowie die rechtlichen und politischen Implikationen der verschiedenen Formen von genealogischen Traditionen erörtert.
Zur Schwerpunktgruppe gehören Guntram Hazod, Tsering Gyalpo und Per K. Sørensen (Universität Leipzig, als Gast).
Guntram Hazod
Köpfe und Ideen 2015
Die Vermessung Tibets im Grunewald
ein Porträt von Guntram Hazod, Tsering Gyalpo, Weirong Shen von Michael Oppitz